Castello Masegra

Das Schloss in strategischer Position in der Einmündung zur Valmalenco, das über Sondrio thront, ist der einzige militärische Bau der Stadt mittelalterlichen Ursprungs, der noch bis in die heutige Zeit unversehrt und in Verwendung geblieben ist. Seine Funktion und Bauweise wurden über die Jahrhunderte mehrmals geändert, bis es seine heutige vielschichtige und uneinheitliche Gestalt angenommen hat, die Aufschluss über die letzten 700 Jahre der Geschichte der Valtellina gibt.

Seine Geschichte ist wie sein Aussehen komplex. Ursprünglich handelte es sich um ein mittelalterliches Schloss, Mittelpunkt der feudalen Macht der „Capitanei“, der Grundherren von Sondrio. Daraufhin wurde es mehrfach beschädigt und wiederaufgebaut, insbesondere im 13. und 14. Jahrhundert. Im 15. und 16. Jahrhundert diente es als eleganter Wohnsitz der Familie Beccaria, Erben der Capitanei.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde es an die mächtige Graubündner Familie Salis Soglio veräußert, die nach den verworrenen und schmerzlichen Ereignissen der 20 Jahre, die mit dem Veltliner Protestantenmord beginnen, ein florierendes Landwirtschaftsunternehmen daraus machten. Mit der Annexion der Valtellina in die Cisalpinische Republik durch Napoleon wurde es konfisziert und in eine Kaserne umgewandelt und letztlich in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Militärbezirk.

Heute steht es im Besitz der Gemeinde Sondrio. Besonders interessant die Camera Picta aus der Renaissance im Taubenturm mit Schirmgewölbe, das mit wertvollen Fresken aus dem Rasenden Roland von Ariosto geschmückt ist.